Der Verlagsgründer
Karl Gotthilf Friedrich Lesewuth
(1822 – 1897)
Sohn des Buchbindermeisters Georg Fürchtegott Lesewuth und seiner Frau Martha. Er erlebte eine schwere und freudlose Kindheit in Lübeck, wo er gegen den Willen seiner Eltern nach mäßigem Erfolg auf der Volksschule zum „städtischen Obergymnasium für die hochbegabthe Jugend“ wechselte.
Dort zeigte sich recht schnell sein sprachliches Talent, das auch durch seinen geliebten Lehrer Horatius Birnkopf erkannt und gefördert wurde.
Sein Studium in Heidelberg, Düsseldorf und und Hoyers-WER-DA? vertiefte seine Liebe zur Literatur und er beschloss, Verleger zu werden. Ein kleines Darlehen seines Schwiegervaters verschaffte ihm die nötigen Mittel und so gründete er den Lesewuth-Verlag zu Bergisch-Gladbach, wo er sich nach seiner Liebesheirat mit der Bankierstochter Friderike Hammersbach niedergelassen hatte. Mit großem Engagement begann er seine verlegerische Laufbahn und erzielte seine ersten Erfolge mit Werken der zeitgenössisch angesagten „Autoren aus der 2. Reihe“ wie etwa Adalbert Meyer-Mörike („Der Strumpf des Elfenbeins“), Brunhilde Sacher-Maslow („Eine Peitsche macht noch keinen Sommer“) oder dem berühmten Lyriker Weinreich Beinreich, dessen drei Hauptwerke Basis für Arbeiten von Pitigrilli, Kurt Schwitters und Meyerinck gewesen sein sollen.
Obwohl man ihm stets davon abgeraten hatte, unter seinem doch recht ungewöhnlichen Namen sein Unternehmen zu führen, ließ er sich mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit (manche nannten es Sturheit) nicht davon abbringen: „Ich habe schon immer so geheißen, ich werde immer so heißen und immer so geheißen haben“, soll er einmal im engen Freundeskreis gesagt haben, als ob er’s schon damals geahnt hätte. Kein Wunder, dass auch die meisten seiner Autor*innen mit ähnlich bedenkenswerten Namen ihr Leben fristeten. Neben den eben genannten wäre da noch Eberhard von Kondens-Milch, Sabine von Hagen-Lüdenscheid oder Karl Kunkelmund II und K. Lauerbach.
Mit sicherem Gespür für gute Literaten und gute Literatur machte er aus dem Lesewuth – Verlag das erfolgreiche Unternehmen, wie wir es heute kennen. Er starb 1897 nach schwerer Krankheit und einem erfüllten Leben im Dienste der Literatur. Der Wortlaut seiner letzten Worte ist nicht überliefert. Es heißt jedoch, es sei ein viel zu länger Satz mit unzähligen Nebensätzen gewesen, den er grammatisch verholperte und zwar identischen Inhalts wie die kolportierten letzten Worthe Goethes.
Und heute? Nach Vollendung seines 21. Geburtstages im Jahre des Herrn 2028 soll sein Urenkel Kevin Lesewuth das Unternehmen mit weiteren bahnbrechenden Sellern auf dem Weg an die Spitze der, durch diverse Lockdowns stark ausgedünnten Verlagslandschaft führen.
Der Verlag heute
Der Lesewuth-Verlag verlegt heute die schrägste und am wenigsten normale Literatur in Deutschland, eben der Verlag für alles andere!
Und nicht systemchloroform oder wie das heißt.